Kappungen
Immer wieder werden wir angesprochen, an Bäumen Kappungen durchzuführen.
Bäume kappen bedeutet, dass ein Baum gestutzt wird.
Die Krone oder nur Teile davon sollen dabei sehr stark eingekürzt werden.
Dadurch soll der Baum im Herbst weniger Blätter verlieren oder weniger sturmanfällig werden.
Beides ist falsch bzw. nur vorübergehend richtig.
Baumkappungen zerstören den Baum. Mit dem Kappen werden dem Baum große Wunden zugefügt,
die dann Eintrittspforten für Pilze darstellen. Diese Stellen kann der Baum nur bedingt abschotten.
Durch diese über Jahre hinweg größer werdenden Stellen entsteht eine Gefahr
für das Umfeld. Der Baum ist nicht mehr verkehrssicher.

Das durch die Kappung verursachte Ungleichgewicht zwischen Krone und Wurzel wird durch den Baum
mit einer so genannten „Ständerbildung“ ausgeglichen. Da vermehrt
Äste aus Kappstellen
(Ständerbildung) nachwachsen, ist die dann vorhandene Blattmasse größer.
Diese nachwachsenden „Klebe“ - Äste sind nicht mit dem Kernholz verbunden und äußerst
instabil. Die oftmals senkrecht nach oben wachsenden äste werden größer und schwerer.
Sie brechen schließlich ab. Dies wird durch die an der Schnittstelle vorhandene Fäule begünstigt.
In vielen Baumschutzsatzungen der Gemeinden stellt das Kappen der Bäume ein Verstoß gegen die Verordnung dar.
Da jede Baumart auch durch ihren Habitus ein besonderes Erkennungsmerkmal besitzt, gehen gerade
dies und die natürliche Schönheit eines Baumes durch eine Kappung verloren.
Literatur
ZTV – Baumpflege: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege (FLL, 2006)